Tal des Todes

Badwater im Tal des Todes in Kalifornien ist ein abflussloses Becken mit einem ausgetrockneten Salzsee voller Schlammrisse. Die Temperaturen sind ofenartig und halten den Rekord für Nordamerikas heißesten Ort. Darüber hinaus liegt Badwater 86 m unterhalb des Meeresspiegels.
Vor 10.000 Jahren, am Ende der letzten Eiszeit, speisten viele Flüsse der schmelzenden Gletscher die große Senke im Osten der Sierra Nevada. Ausgedehnte Seenlandschaften bildeten sich. Der Klimawandel ließ die Zuflüsse versiegen und das Wasser verdunsten. Zurück blieben ausgedehnte Evaporitflächen der einstigen Seen im Tal des Todes. Wie kollidierende Eisschollen ordnen sich die Salzablagerungen zu polygonalen Pfannen. Heute ist die Hitze über dieser Wüstenlandschaft fast unerträglich und bricht die dünne Salzkruste immer wieder auf. Unter den Bruchzonen verdunstet das Wasser und das verbleibende Salz kristallisiert an den Rändern.
Vor etwa 12 bis 15 Millionen Jahren geriet der mittelozeanische Rücken des Pazifischen Ozeans, der als East Pacific Rise bezeichnet wird, unter den Rand der Nordamerikanischen Platte. Dies führte zu einem Grabenbruchsystem. Das Ergebnis ist ein abgesunkenes Tal mit vereinzelten vulkanischen Aktivitäten, die bereits an die Oberfläche gelangen. Dies ist der erste Indikator dafür, dass die vulkanische ozeanische Kruste bereits die Oberfläche erreicht und beginnt den Kontinent auseinander zu reißen. Der Pazifische Ozean ist noch nicht in das Tal des Todes vorgedrungen. Allerdings hat es das bereits im Golf von Kalifornien getan.
Durch die Wüstenlage im Regenschatten des Sierra Nevada Gebirges und das Absinken der Region auf bis zu 86 m unter den Meeresspiegel entstehen die hohen Temperaturen, die jede Wasseransammlung verdunsten lassen wobei das Salz zurück bleibt. Die Gipfel der High Sierra mit einer Höhe von bis zu 4421 m sind nur 136 km vom Grabensystem des Tal des Todes entfernt, das 86 m unter dem Meeresspiegel liegt. Das ergibt ein Reliefunterschied vom Mt. Whitney bis ins Tal des Todes von 4507 m. Beim Abstieg ins Death Valley steigt die Lufttemperatur um 1°C pro 100 m an. Das Tal des Todes liegt nochmals etwa 1000 m tiefer als die direkte Umgebung, was zu einer zusätzlichen Erwärmung von 10 °C führt, und Death Valley bis zu 57 °C heiß macht. Da das Tal des Todes ist allerdings bereits mit einer etwa drei Kilometer dicken Sedimentlast verfüllt. Der wahre Reliefunterschied daher bereits mehr als sieben Kilometer. Wenn diese Riftbewegung sich fortsetzt, wird der Pazifische Ozean in das Tal des Todes eindringen.

August 2006
Canon 20D, Canon EF-S 10-22 mm, Blende 22, 1 Sekunde, 100 ASA, Stativ
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