Die Wave

Die Sandsteinwelle The Wave ist eine wundervolle wellenförmige Felsformation in den Coyote Buttes des Paria Canyon und der Vermilion Cliffs Wilderness in Arizona und entstand aus 150 Millionen Jahre alten jurassischen Sanddünen, die sich zum Navajo Sandstein verfestigt haben.
Dieses jurazeitliche Dünenfeld sah der heutigen Sahara sehr ähnlich, eine ausgedehnte Wüste, die sich entlang der amerikanischen Westküste erstreckte. Mit zunehmender Sandansammlung erreichten die tiefer verschütteten Dünen langsam den Grundwasserspiegel und wurden mit Wasser gesättigt. Lösliche Mineralien im Grundwasser wie Kalzium zementierten die Sandkörner zusammen und verwandelten die versunkenen Sanddünen langsam in Gestein. Dieser Navajo Sandstein ist die am weitesten verbreitete Gesteinsformation auf dem Colorado Plateau. In der heutigen Region der Wave sind die dünenbildenden Prozesse des Windes detailliert erhalten geblieben. Jede geneigte Linie im Gestein repräsentiert die Schrägschichtung der ehemaligen Dünen, wo der Sand in Windrichtung die steilen Dünen hinabrutschte. Zusätzlich wuchs die Geologie der Wave in ganz zauberhafter Weise über sich hinaus, als sie die in der Regel weiße bis lachsfarbene Wellensymmetrie der Schrägschichtungen in eine Farbexplosion aus tiefem Rot und Gelb verwandelte. Damit dies geschehen konnte, enthielt das Grundwasser Spuren von Mangan- und Eisenoxidmineralien, die in das Gestein der versenkten Dünen eindrangen. Feinste Unterschiede in der chemischen Zusammensetzung der Mineralien färbten die Sandkörner und den Zement zwischen ihnen in die erstaunliche Farbpalette der Wave.
Der Paria River, ein Nebenfluss des Colorado River, hat dieses verzweigte Netz aus Canyons, Klippen und Hügeln in die Coyote Buttes eingeschnitten. Sommerliche Sturzfluten, die durch Gewitter ausgelöst werden, erodierten diese Landschaft weiter in sanft abgerundete U-förmige Täler. Der Sandstein wird am effektivsten entlang bereits vorhandener Klüfte in der Dünenschrägschichtung verwittert. Die abrasiven Kräfte wehenden Sandes haben die Wave zudem in ihre heutige Form gestaltet.
Heute befinden sich die Coyote Buttes mit ihrer berühmten Wave in einer Höhe von 1590 m. Herausgehoben zusammen mit dem gesamten Colorado Plateau liegt diese Landschaft heute wiederum in einer ariden Umgebung, die durch die Berge der Sierra Nevada für die meiste Zeit des Jahres von der Feuchtigkeitsversorgung des Pazifiks abgeschnitten ist. Nur winterliche Tiefdruckgebiete und sommerliche Monsungewitter bringen bedeutende Regenmengen, die wiederum zu unregelmäßigen Sturzfluten führen können, die die Wave weiterhin formen.
Diese farbenfrohe Landschaft aus fantastisch geformten Sandsteinen erzeugt eine Stimmung, in der man nicht verwundert wäre, wenn eine Herde von Dinosauriern durch diese Landschaft ziehen würde. Tatsächlich enthält der Navajo Sandstein Spuren von Dinosaurieraktivitäten. Ihre Fährten, Wühlereien und Hinterlassenschaften sind allgegenwärtig. Diese Dinosaurier streiften durch eine Welt aus Sand.

Juni 2005
Canon 20D, Canon EF-S 10-22 mm, Blende 22, 1/10 Sekunde, 100 ASA, Polfilter, Stativ