Diese imposante Eishöhle im Svínafellsjökull Gletscher in Skaftafell im Islands ist beeindruckende 50 m lang, 10 m breit und 7 m hoch.
Anhaltende Kälteperioden im Winter Islands bieten seltene Gelegenheiten, sich auf die zugefrorenen Gletscherseen zu wagen. Die Lagunen frieren bei Außentemperaturen unter -8°C über einen längeren Zeitraum zu und erreichen Eisdicken von mehr als 50 cm. Solch eisige Bedingungen stabilisieren die auch ansonsten sehr fragilen Eishöhlen so weit, dass ein kurzer Zugang riskiert werden kann.
Die Fließbewegung des Gletschers verlangsamt sich jedoch nicht während der kalten Jahreszeit. Allein durch die Schwerkraft angetrieben, kriecht das Eis mit bemerkenswerter Geschwindigkeit von bis zu 1 m pro Tag die Hänge der Eiskappe hinunter. Auch die Eishöhlen im Gletscher, die durch Schmelzwasserkanäle gebildet werden, folgen dieser allgegenwärtigen Bewegung. Das Betreten dieser Eishöhle eröffnet eine bezaubernde märchenhafte Welt, die von permanenten, beängstigenden und atemberaubenden Knack- und Knirschgeräuschen des sich bewegenden Eises begleitet wird.
Den Gletscherrand erreicht das Eis in einem Alter von etwa 1000 Jahren. Mehrere horizontal gelagerte schwarze Schichten durchziehen das Eis. Sie entstanden aus der Asche die auf den Schnee fiel, als Vulkane unter der Eiskappe wiederholt explosiv ausbrachen. Die Asche wurde von weiteren Schneefällen bedeckt. Durch sein Eigengewicht wurde der Schnee mit der Zeit allmählich zu Gletschereis verdichtet und begann seine lange Reise talwärts. Die tiefblaue Farbe des Eises entsteht, wenn die das weiße Licht streuenden Luftbläschen durch zunehmende Verdichtung herausgepresst werden. Der gefrorene Boden der Eishöhle ist der Schmelzwasserstrom, der sich in die proglaziale Eislagune ergießt.
In dieser Kristallgrotte zu stehen und den atemberaubenden Blick von innen nach außen gegen den gelbroten Himmel des Sonnenuntergangs zu genießen, war überwältigend. Dies Erlebnis löste solche Emotionen in mir aus, dass dieses berauschende Gefühl von Ehrfurcht, Demut und Bewunderung seitdem in mir fortlebt.
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Isländische Eishöhlen sind Klimaarchive
Die Kristallgrotte
Januar 2011
Canon 5D MkII, Canon EF-L II 16-35 mm, Blende 16, 1/4 bis 15 Sekunden, 100 ASA, Stativ
- Islands Temperament
- Kristallstrand
- Kunstwerk der Natur
- Zauberhaft in Schwarz
- Eingang ins verzauberte Reich
- Vergänglichkeit
- Gestrandete Juwelen
- Götterdämmerung
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- Erleuchtet