Der schneebedeckte Stratovulkan Mount Rainier spiegelt sich bei Sonnenaufgang im Tipsoo Lake nahe dem Chinook Pass. Nach einem katastrophalen Ausbruch vor rund 6000 Jahren ist der Vulkan vor 2500 Jahren in seine heutige Form gewachsen und wird seitdem von Gletschern intensiv umgeformt.
Mount Rainier erreicht eine Höhe von 4392 m und ist mit einem Alter von weniger als einer Million Jahre noch jung. Dagegen begann die vulkanische Aktivität in dieser Region schon vor 40 Millionen Jahren in einem Flachmeer. Die kollidierenden Platten hoben ein junges Gebirge aus dem Meer. Wiederholte Lavaströme und explosiver Vulkanismus bildeten neue Gesteinschichten. Zusätzlich erstarrte vor 12 Millionen Jahren ein großer Magmapluton im Untergrund und formte einen Dom aus grobkörnigem Granodiorit. Verwitterungsprozesse erodierten darauf das überliegende Gebirge und legten den Pluton frei. Im Pleistozän vereiste die Gegend, als der junge Mt. Rainier als flacher und breiter Vulkan zu wachsen begann. Zahlreiche Eruptionen hoben ihn vor 75.000 Jahren auf über 4900 m. Ein drittel des Vulkans wurden von Gletschern abgetragen. Vor 6000 Jahren sprengten heftige Eruptionen den östlichen Teil des Gipfels. Dieser brach in eine Caldera ein, die sich mit Eis füllte. Vor 2500 Jahren bildete sich ein neuer Gipfelkegel. Der letzte harmlose Gasausbruch ereignete sich 1850. Seitdem schläft der Riese. Indianisch ist Mt. Rainier Tahoma, der Schneeberg. Beide Gipfelkrater sind mit über 100 m Schnee und Eis verfüllt. Ein inneres Netzwerk aus Eiskavernen mündet in einen Schmelzwassersee, verursacht durch zirkulierende 80°C heiße Gase, die aus Schloten im Krater austreten. Die jährliche Schneemenge von 30 m speist 26 Gletscher. Stratovulkane sind Kompositvulkane. Ausbrüche produzieren Wechsellagen aus Lavaströmen und Pyroklastika, den losen Asche und Bimsauswurfmaterialen. Auf relativ lange Phasen der Ruhe folgen aktive Zyklen, die dem Vulkan seinen Schichtaufbau geben. Mt. Rainier gehört, wie alle Vulkane des Kaskadengebirges, zum sogenannten Ring of Fire, der den pazifischen Ozean umgibt. Vulkane dieses Typs erzeugen explosive Laven, bedingt durch mittlere bis hohe Gehalte an Siliziumdioxyd. Die zugehörigen Gesteine werden Andestite und Ryolihte genannt. Silikatreiche Magmen verhalten sich wie eine zähe Paste, die die Flüchtigkeit der enthaltenen Gase behindert. Dies erzeugt hohen Druck im Vulkanbau. Bricht das Gestein unter dem Druck, kommt es zu einem explosiven Ausbruch.
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Die explosive Vergangenheit des Mount Rainier Vulkans
Inmitten des fernen Lichts
- Verzaubert
- Dämmerung im Kaskadengebirge
- Ein Traum in einem Traum
- Land in Bewegung
- Ein Kontinent wächst
- Leben auf Lava
- Gemalt mit Licht
- Aufgang der irdischen Seele