Komet Hyakutake

Komet Hyakutake, der große Komet von 1996, erstrahlt in voller Pracht im Sternbild Großer Wagen über Norddeutschland. Der Komet war extrem schnell und nur für etwa eine Woche lang im Februar 1996 zu sehen. Wegen des anhaltend schlechten Wetters während dieser Zeit haben nur wenige Hyakutake bewundern können. Nur die große Ausdauer der nächtlichen Irrfahrten quer durch Norddeutschland auf der Suche nach Löchern im Nebel und der schnelle Aufbau der Geräte ermöglichte diese zehnminütige Aufnahme. Bereits zehn Minuten nachdem dieses Photo gelang zog erneut der Nebel auf, das den Blick auf den Sternhimmel und den Kometen auch nicht wieder freigab.
Als Überbleibsel bei der Planetenbildung des Sonnensystems vor rund 4.5 Milliarden Jahren zählen die schwarzen und daher unsichtbaren Asteroiden und die in Sonnennähe hell aufleuchtenden Kometen. Der Unterschied zwischen ihnen ist, dass Kometen um ihren felsigen Kern zusätzlich eine Schicht aus Eis besitzen, die wie ein schmutziger Schneeball aussieht. Genau dieses Material verdampft in Sonnennähe, was das Aufleuchten der Kometen erklärt. Bei jedem Durchgang um die Sonne verlieren sie erheblich an Masse bis sie zu einem dunklen Felsbrocken ohne Eis werden, den Asteroiden.
Auch lange nach dem großen Bombardement während der Erdentstehung blieben noch unzählige Asteroiden und Kometen im Orbit übrig. Diese kosmischen Geschosse haben die Erdbahn mehrfach gekreuzt, und dies oft mit fatalen Folgen für die Lebewelt. Am Ende der Kreidezeit vor 65 Millionen Jahren setze ein solcher Asteroidenimpakt den Dinosauriern ein jähes Ende und löste so eine der größte Krisen der Evolution der Erdgeschichte aus. Die Mehrzahl der Kometen und Asteroiden zieht jedoch in gebührendem Abstand an der Erde vorbei, so dass man sich im Falle der Kometen an ihrer leuchtenden Schönheit erfreuen kann.

Februar 1996
Pentax Me, Pentax 50 mm, f/1.4, 10 min, Purus Astronachführung, Kodak E6, 400 Asa, Stativ
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